|
||||||
Westdeutsche
Zeitung Wuppertaler
Kultur |
||||||
|
||||||
Gab Pamela Z im Oktober vorletzten Jahres beim Pina-Bausch-Fest zum 25jährigen Bestehen des Tanztheaters Wuppertal noch vor nur einer handvoll Zuhörern ihr Deutschland-Debüt, war nun die Unterbarmer Galerie Epikur ausverkauft. Der Wuppertaler Musiker Peter Kowald hatte die amerikanische Künstlerin erneut nach Wuppertal eingeladen, und sie löste mit ihren höchst kreativen Klangkollagen Beifallsstürme aus. Nach einem klagfarbenreichen und vielschichtigen kontrabass-Solo Kowalds demonstrierte die Kulturklub- und Kultfigur aus San Francisco wie schon vor knapp zwei Jahren, was mit elektronischen Gerätschaften musikalisch alles möglich ist. Mittels am Körper befestigter Kontaktmikrofone, Sampler, Effektgeräten, Computer und ihrer professionell ausgebildeten Stimme wurden von der Klangkünstlerin Programme abgespielt, Gesangslinien, Sprache und Geräusche aufgenommen, verfremdet wieder zugespielt und neu zusammengemischt. Diese Art von Klangkollagen stellte Pamela Z in einen grossen musikalischen Kontext. So kreierte sie mit freitonalen Gesangslinien zu Streicherklängen täuschend echt Avantgardemusik, als käme sie aus den Federn zeitgenössischer Komponisten. Oder sie spielte mit Alltagsgeräuschen, Stimmenewirr ähnlich einem Volksauflauf, kombinierte sie mit immer wiederkehrenden Rhythmen und Gesängen zu neuen spannenden musikalischen Strukturen. Dann wiederum witzelte sie über eine Briefscheiberein, deren Computer defect ist, imitierte dabei Schreibmaschinengeklapper und unterschrieb ironisch mit "pamelaz@schreibmaschine.com". Nach diese beeindruckenden Vorstellung ging es im Duo mit Peter Kowald weiter. Hier zeigten sich beide als sehr sensible Musiker. Konzentriert gingen beide aufeinander ein, sponnen Ideen weiter, warfen sich musikalische Spielbälle zu. So machten sie aus ihren phantasievollen Improvisationen kurzweilige Ereignisse, kleine Scherze eingeschlossen. Wenn sich etwa Kowald mit seinem Instrument mächtig ins Zeug legte, kam voller Bewunderung ein "oh ja" über Pamelas Lippen. Zu guter Letzt bleibt noch die Hoffnung, dass Paemla Z Wuppertal bald wieder beehrt. Dann wird sie wohl kein Geheimtipp mehr bleiben und noch grössere Säle füllen.
|
||||||
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |